Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog
Bruchpfau

Ghana als Mülleimer der Industriestaaten

9. Juni 2011 , Geschrieben von admin Veröffentlicht in #Konsum & Umwelt

Stetig größer werdende Flächen mit verbrannter Erde befinden sich in den Slums von Ghana. Auf diesen Feldern werden enorme Mengen an Elektroschrott verbrannt. Der Rauch, der dabei entsteht, ist hochgiftig. Auf diesen Feldern arbeiten viele Menschen, leider auch viele Kinder, die dort Elektroschrott verbrennen, um an die Rohstoffe wie Aluminium, Eisen und Kupfer zu gelangen, die sich in den Einzelteilen wie z.B. in Computer-Platinen befinden.

Die Menschen, die dort arbeiten, sind sehr arm. Sie erledigen diese Arbeit, um ihre Familien ernähren zu können. Die Einzelteile, die sie auf den Feldern freisetzen, verkaufen sie an kleine Händler, die ihnen ungefähr die Hälfte des Weltmarktpreises dafür zahlen. Die Preise steigen stetig, da die Industriestaaten nach den Rohstoffen gieren und immer mehr benötigen. Der Qualm beinhaltet eine hochgiftige Konzentration, die bei den Menschen eine Reihe an Symptomen auslöst und u.a. auch viele Krebserkrankungen auslöst. Neben den gesundheitlichen Problemen der Menschen, leidet auch die dortige Umwelt, da die giftigen Stoffe in den Boden sickern und ihn verseuchen.

Jedes Jahr werden Unmengen an Elektroschrott nach Afrika verschifft, u.a. auch nach Ghana. Der Elektroschrott stammt aus Europa und den USA. Viele elektronische Geräte stammen aus Deutschland. Es ist verboten, Elektroschrott von Deutschland nach Ghana zu verschiffen. Dennoch wird permanent Elektroschrott exportiert.

In Deutschland sollte Elektroschrott zu einem Recyclinghof gebracht und dort recycelt werden. Für Privatperson ist das kostenlos, Unternehmen müssen dafür zahlen. Da aber jeder darauf aus ist, noch ein paar Euro zu verdienen und Unternehmen oft gar nicht einsehen, für die Entsorgung ihrer Geräte noch zahlen zu müssen, wird der Schrott für ein paar Euro an dubiose Elektroschrott-Firmen verkauft. Diese wiederum deklarieren die Geräte als „gebraucht“ und nicht als Schrott, so dass sie legal, meist vom Hamburger Hafen aus, nach Afrika verschifft werden dürfen. Die Hamburger Polizei ist auf solche Machenschaften aufmerksam geworden und versucht dieser Schattenwirtschaft das Handwerk zu legen. Jedoch bisher ohne großen Erfolg. Da es keine klaren Richtlinien gibt, ist es oftmals schwierig, zwischen Schrott und Gebrauchtgeräten zu differenzieren. Jedes Jahr werden so 5000t an Elektroschrott nach Ghana verschifft.

Die Gier der Industriestaaten nach den Rohstoffen ist hoch. Dies hat wesentlich mit unserem Konsumverhalten zu tun. Unser Hunger nach der aktuellsten Spielerei, kurbelt die Produktion von Handys, Laptops und Fernseher an. Dadurch werden immer mehr Geräte entsorgt, landen in Afrika und der Kreislauf funktioniert weiter.

Wir sollten unseren Schrott in unserem Land behalten. Wir haben ihn verursacht, also sind wir auch für ihn verantwortlich. Verkauft eure Geräte nicht auf dem Flohmarkt oder im Internet, bringt sie zum nächsten Recyclinghof. So könnt ihr sicherstellen, dass euer Schrott nicht in Afrika landet.

Afrika ist nicht unser Mülleimer.

Bildquelle: flickr.de/ UNICEF Sverige

Diesen Post teilen
Repost0
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post